Gefickt und taub geworden, taub geworden und stumm geblieben. Fotografie 106 x 159 cm 2021
In dieser Arbeit habe ich mich inhaltlich mit der Thematik von Dissoziation im Zusammenhang von Sexualität beschäftigt. Die Dissoziation ist eine hochintelligente Schutzstrategie, welche uns ermöglicht in Situationen sein zu können, die uns eigentlich überwältigen. Eine Art "taub werden" um zu überleben. Oft passieren diese Dynamiken subtil und verbleiben im Bereich des Unbewussten. Was scheinbar normal ist, funktioniert aus inneren Schutzstrategien und der Fähigkeit von Abspaltung. Diese innere Dynamik ist gesellschaftlich verbreitet und verbleibt oftmals im Bereich von Blindheit, Unklarheit, Nichtwissen und somit im unbewussten Domain. Die Täter-Opfer Dynamik ist hierbei Nebenschauplatz. Zentral erscheint mir wie jede Person in sexueller Begegnung mit sich oder in Interaktion unbewusst, taub, stumm und blind agiert ohne es zu bemerken. Das Phänomen, dass ein entrücktes Bild der Situation aufrechterhalten wird. Wie körperverbunden bin ich? Welche Körperverbundenheit kann ich zulassen? Wer bin ich jenseits von der Idee meiner Selbst? Wie lebe ich Sexualität jenseits der Idee wie Sexualität zu sein hat? Welche Dimensionen kann ich jenseits von Taubheit und Stummheit freilegen?